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Meeresgrund um die Säule herum zeigt jedoch
keinerlei Spuren von Gewaltanwendung, außerdem
hätte das Material, aus dem das Wat gefertigt ist -
eine Art porzellanähnliche Keramik - das nie
ausgehalten."
"Ja, ich habe davon gehört." Chart nickte. "Aber
es erfüllt doch keinen Zweck, ich meine, auf die Art
wie die Mutine Mandala, oder?"
"Nun, bei starkem Wind dröhnt es wie eine
Orgelpfeife", entgegnete Marc, "das ist alles." Er
wandte sich an Morag. "Sie sind doch die erste
gewesen, die den Mutineblitz im Inneren der
Mandala über sich ergehen ließ, nicht wahr?"
Ihre Hand krampfte sich so um den Weinbecher,
daß die Knöchel weiß wurden. Nach einer Weile
antwortete sie mit angespannter Stimme: "Ja. Aber
bin ich nicht die einzige geblieben?"
"Ich habe es ebenfalls versucht", gestand Marc.
"Oh, wirklich? Und ..."
"Mein Geist verwirrte sich", murmelte Marc und
blickte auf seinen Becher. "Als ich mich wieder
erholt hatte, versprach ich mir, ich würde mich
langsam, stufenweise noch einmal daran wagen.
Aber ich tat es nicht. Auch den Blitz beobachte ich
nicht mehr täglich."
"Dieser Blitz" warf Chart ein, "Morag hat mir
natürlich davon erzählt. Er ist doch etwas
Einmaliges - ich meine als Manifestation einer
Funktion - unter den antiken Wahrzeichen. Was,
glauben Sie, ist er?"
"Ich weiß nur, was das Epos sagt", entgegnete
Marc.
Chart seufzte. "Ja, es gibt an, der Blitz offenbare
das Gesamtwissen ihres Könnens, das die
Dramaturgisten in den Kristallsäulen verewigten -
eine Art Aufzeichnung, welche die Sonne täglich bis
zum Ende aller Tage abspielen würde. Glauben Sie
das?"
"Doch. Nur bin ich mir nicht sicher, ob je ein
Mensch diese Art von Übermittlung verstehen wird.
Ich fürchte, um die Daten aufnehmen zu können,
muß man dieses besondere yannische
Spinalganglion besitzen, das durch Sheyashrims
aktiviert wird."
"Aber die Yans kümmern sich überhaupt nicht
um die Monumente ihrer einstigen Größe!" gab
Morag zu bedenken.
"Stimmt", erwiderte Marc. "Nur die Kinder
schauen sie sich hin und wieder einmal an, die Alten
sind absolut nicht daran interessiert."
"Und Sie glauben tatsächlich, es liegt am Fehlen
dieses Ganglions, daß die Menschen die
Mutinebotschaft nicht verstehen?" fragte Chart.
"Könnte es nicht auch daran liegen, daß der
Ringstaub das Solarspektrum verstümmelt?"
Marc starrte ihn lange an. "Ich wollte - ich wollte,
ich wäre selbst darauf gekommen", murmelte er
schließlich. "Es klingt logisch! Läßt es sich testen?"
"Natürlich! Ich habe bereits damit begonnen, das
heißt, der eigentliche Test kann erst morgen mittag
beginnen. Wenn die Yans sich ohnehin nie in die
Nähe ihrer Monumente begeben, werden sie
vermutlich nichts dagegen haben, wenn ich einen
Fernlenksensor ins Innere der Mandala schicke, der
mjt meinem Computer verbunden ist. Seine Aufgabe
ist lediglich, Tag für Tag den Blitz aufzunehmen und
die Signale aus den Störgeräuschen herauszufiltern.
Später hoffe ich dann, die Mandala in meinem Schiff
nachbilden und ein simuliertes Solarspektrum
benutzen zu können, um die Botschaft abzuspielen."
"Phantastisch!" rief Marc.
"Sie halten es für eine gute Idee?"
"Gute Idee? Ich finde es einfach großartig!" Marc
war ganz aufgeregt vor Begeisterung. Nachdenklich
fragte er nach einem Augenblick: "Ist es das, was
Sie unter einem zwölften Band der Mutine Epik
meinten?"
Chart grinste. "Ja, natürlich. Die Mandala selbst,
die seit zahllosen Generationen direkt vor
jedermanns Nase liegt."
"Das Vokabular des Initianden", murmelte
Morag. "Der Schlüssel!"
"Haben Sie Mr. Chart auf diese Idee gebracht?"
fragte Marc sie.
"Vielleicht habe ich Gregory ein wenig
inspiriert", erwiderte sie. "Aber es ist hauptsächlich
seiner Erfahrung, seinem einzigartigen
Schöpfungsschema zuzuschreiben. Ist Ihnen
Gregorys Arbeitsweise vertraut?"
Marc zögerte. "Nein, eigentlich nicht, nur soviel
ich über Hyrax gehört habe."
"Schon wieder Hyrax!" Charts Stimme klang ein
wenig verbittert. "Als ob die Befreiung von Sklaven
mein einziger Lebenszweck wäre. Ich halte es für
verfälschend, ja fast erniedrigend! Ihr Dr. Lem,
beispielsweise, warf mir ebenfalls meine Arbeit auf
Hyrax vor. Ich sagte ihm, was ich davon halte, aber
ich bin überzeugt, er hat mir nicht einmal zugehört.
Doch tun Sie es wenigstens, junger Mann. Sie sind
ein Poet! Wenn Sie meine Philosophie, meine
Methoden nicht verstehen können, kann es
niemand!"
Er beugte sich vor, während Marc gespannt
wartete. Er vermochte es kaum zu glauben, daß er
sich tatsächlich hier in Charts Schiff befand und von
dem großen Mann persönlich über dessen Kunst
erfuhr.
Ganz plötzlich lebte Chart auf. Das Feuer in
seinen Augen verbreitete sich, als habe ein Windstoß
aus einem winzigen Funken einen Waldbrand
entfacht.
"Sie werden mir recht geben, wenn ich sage, daß
die größte kreative Macht unter intelligenten Wesen
- jeglicher Spezies - jene ist, die eine Kultur schafft,
nicht wahr? Das ist die Macht, vor der wir uns alle
verbeugen: Dichter, Musiker, Dramaturgen,
Philosophen. Der Prozeß, der sich mit unendlicher
Geduld verfeinert. Die Totalität, die alles absorbiert.
Das ist das Meisterstück der Meisterstücke. Und es
hat nichts mit Individuen zu tun, außer insofern, als
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