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auf dem vertrauten Weg hoch in ihren Turm, doch als sie den
Gang erreichten, an dessen Ende das Porträt der fetten Dame
hing, gerieten sie in einen Stau.
»Warum gehen sie denn nicht rein?«, fragte Ron ver-
wundert.
Harry spähte über die Köpfe hinweg. Das Gemälde schien
vor dem Loch zu hängen.
»Lasst mich bitte durch«, ertönte Percys Stimme und mit
gewichtiger Miene wuselte er durch die Menge. »Warum steht
ihr hier rum? ihr könnt doch nicht alle das Passwort vergessen
haben - entschuldigt mal bitte, ich hin der Schulsprecher -«
Und dann verstummte die Schar, die vorne Stehenden zu-
erst, und ein Schaudern breitete sich den Gang entlang aus. Sie
hörten Percy mit einem Mal in scharfem Ton sagen: »Jemand
muss Professor Dumbledore holen, schnell.«
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Köpfe wandten sich um; wer ganz hinten stand, stellte sich
auf die Zehenspitzen.
»Was ist denn los?«, fragte Ginny, die soeben dazustieß.
Kurz darauf erschien Professor Dumbledore und eilte zum
Porträt; die Gryffindors drängten sich zusammen, um ihn
durchzulassen, und Harry, Ron und Hermine schoben sich
weiter vor, um zu sehen, was los war.
»Oh, mein ...« Hermine packte Harrys Arm.
Die fette Dame war aus ihrem Gemälde verschwunden und
das Bild mit solcher Wut zerschlitzt worden, dass Lein-
wandfetzen auf dem Boden herumlagen; ganze Stücke waren
weggerissen.
Dumbledore warf einen raschen Blick auf das ruinierte
Gemälde und wandte sich dann mit verdüsterten Augen um;
jetzt kamen die Professoren McGonagall, Lupin und Snape auf
ihn zugerannt.
»Wir müssen sie suchen«, sagte Dumbledore. »Professor
McGonagall, bitte gehen Sie sofort zu Mr Filch und sagen ihm,
er soll jedes Gemälde im Schloss nach der fetten Dame
absuchen.«
»Da werdet ihr kein Glück haben!«, sagte eine glucksende
Stimme.
Es war Peeves, der Poltergeist, der über ihre Köpfe hin-
weghopste und, wie immer angesichts von Zerstörung oder
Unruhe, ganz ausgelassen schien.
»Was meinst du damit, Peeves?«, sagte Dumbledore ruhig,
und Peeves' Grinsen fror ein. Bei Dumbledore wagte er keine
Mätzchen. Stattdessen legte er sich einen schleimigen Tonfall
zu, der nicht besser war als sein Glucksen.
»Sie geniert sich, Herr Oberschulleiter. Will nicht gesehen
werden. Sieht fürchterlich aus. Hab sie durch das Land-
schaftsgemälde oben im vierten Stock rennen sehen, Sir,
sie hat sich hinter den Bäumen versteckt. Hat etwas Schreck-
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liches gerufen«, sagte er glücklich. »Armes Ding«, fügte er nicht
ganz überzeugend hinzu.
»Hat sie gesagt, wer es war?«, fragte Dumbledore leise.
»O ja, Herr Professor Doktor Dumbledore«, sagte Peeves
mit der Miene dessen, der eine große Bombe unter dem Arm
trägt. »Er wurde sehr zornig, als sie ihn nicht einlassen wollte,
verstehen Sie.« Peeves knickte in der Mitte durch und grinste
Dumbledore durch seine Beine hindurch an. Ȇbles
Temperament hat er, dieser Sirius Black.«
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Eine bittere Niederlage
Professor Dumbledore schickte alle Gryffindors zurück in die
Große Halle, und zehn Minuten später stießen auch die
verwirrten Haufen aus Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin
hinzu.
»Ich werde zusammen mit den anderen Lehrern das Schloss
gründlich durchsuchen«, erklärte ihnen Professor Dumbledore,
während die Professoren McGonagall und Flitwick alle Türen
zur Halle schlossen. »Ich fürchte, zu eurer eigenen Sicherheit
müsst ihr die heutige Nacht hier verbringen. Ich bitte die
Vertrauensschüler, an den Eingängen zur Halle Wache zu
stehen, und übergebe den Schulsprechern die Verantwortung.
Jeder Zwischenfall ist mir sofort mitzuteilen«, fügte er an den
ungeheuer stolz und gewichtig dreinschauenden Percy gewandt
hinzu. »Schicken Sie einen der Geister zu mir.«
Auf dem Weg zum Ausgang blieb Professor Dumbledore
noch einmal stehen.
»Ach ja, Sie brauchen ...«
Mit einem lässigen Schlenker seines Zauberstabs flogen die
langen Tische in die Ecken der Halle und stellten sich aufrecht
gegen die Wände; ein weiterer Schlenker und der Fußboden war
bedeckt mit Hunderten von knuddligen, purpurroten
Schlafsäcken.
»Schlaft gut!«, sagte Professor Dumbledore und schloss die
Tür hinter sich.
In der Halle hob sogleich ein aufgeregtes Gesumme an;
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die Gryffindors erzählten den andern, was gerade passiert war.
»Alle in die Schlafsäcke!«, rief Percy. »Los, macht schon,
kein Getuschel mehr! In zehn Minuten geht das Licht aus!«
»Kommt«, sagte Ron zu Harry und Hermine; sie nahmen
sich drei Schlafsäcke und zogen sie hinüber in eine Ecke.
»Glaubt ihr, Black ist immer noch im Schloss?«, flüsterte
Hermine beklommen.
»Dumbledore jedenfalls glaubt es«, sagte Ron.
»Ein Glück, dass er sich den heutigen Abend ausgesucht
hat«, sagte Hermine. Mit allem, was sie anhatten, stiegen sie in
die Schlafsäcke und wandten sich auf die Ellbogen gestützt
einander zu. »Ausgerechnet heute Abend waren wir nicht im
Turm ...«
»Ich glaube, er weiß gar nicht mehr, welchen Tag wir ei-
gentlich haben, wo er doch ständig auf der Flucht ist«, sagte
Ron. »Ihm war nicht klar, dass heute Halloween ist. Sonst wäre
er hier reingeplatzt.«
Hermine schauderte.
Um sie her erklang immer wieder die eine Frage: »Wie ist er
hereingekommen?«
»Vielleicht weiß er, wie man appariert«, sagte ein Raven-
claw in der Nähe. »Einfach aus dem Nichts auftaucht, wisst ihr.«
»Hat sich wahrscheinlich verkleidet«, sagte ein Fünftkläss-
ler aus Hufflepuff.
»Er könnte reingeflogen sein«, schlug Dean Thomas vor.
»Also ehrlich mal«, sagte Hermine entrüstet zu Harry und
Ron, »bin ich denn die Einzige, die Eine Geschichte von Hog-
warts gelesen hat?«
»Kann schon sein«, sagte Ron. »Wieso?«
»Weil das Schloss nicht allein durch Mauern geschützt ist,
wie ihr eigentlich wissen solltet«, sagte Hermine. »Es ist mit
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allen möglichen Zauberbannen und Flüchen umgeben, damit
niemand heimlich reinkommt. Hier kann man nicht einfach
reinapparieren. Und die Tarnung, mit der man diese Dementoren
täuschen kann, möcht ich gern mal sehen. Die bewachen doch
jeden Eingang auf dem Gelände. Die hätten ihn auch reinfliegen
sehen. Und Filch kennt alle Geheimgänge. Auch die werden sie
bewachen ...«
»Wir löschen jetzt die Lichter!«, rief Percy. »Alle in die
Schlafsäcke und kein Getuschel mehr!«
Gleich darauf gingen die Kerzen aus. Das einzige Licht kam
jetzt noch von den silbern schimmernden Geistern, die
umherschwebten und in ernstem Ton mit den Vertrauens-
schülern sprachen, und von der verzauberten Decke, die wie der
Himmel draußen von Sternen übersät war. Dies und das [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

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