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Postverbindung zu anderen Planeten gibt es natürlich nicht.
PsiLeute auch nicht - oder vielleicht doch? Nicht daß es darauf
ankäme. Eine solche Nachricht würden sie nicht senden. Funk?«
»Die nächste Ligastation ist vierhundertunddreißig Lichtjahre
entfernt.«
»Ja, und so lange wollen wir nicht warten. Also muß ich eine
Möglichkeit finden, mich an Bord eines startenden Schiffes zu
schleichen.«
»Ich halte das für praktisch unmöglich.«
»Sicher. Was schlägst du aber statt dessen vor? Ich weiß - du
hast mir eben dieselbe Frage gestellt. Aber es muß doch eine
Möglichkeit geben! Vielleicht sollte ich es einmal überschlafen.
Gibt es hier ein sicheres Versteck?«
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Ein Jaul ton unterbrach mich. Meine Augenbrauen schössen
in die Höhe.
»Der Kommunikator. Ein Anruf von außerhalb. Stell dich dort
an die Wand, wo dich die Optik nicht erfassen kann.«
Er setzte sich an den Tisch und schaltete ein.
»Hanasu«, sagte er mit starrem Gesicht und tonloser Stimme.
»In wenigen Minuten ist eine Suchabteilung bei euch. Sie wird
die Schule total abriegeln. Der Ausländer ist in eurer Nähe
gesichtet worden und könnte sich bei euch verstecken. Sechs
weitere Trupps sind in Marsch gesetzt. Die Schule wird
durchsucht, er wird gefunden werden.«
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»Welche Beweise habt ihr, daß er sich in der Schule aufhält?«
»Fußabdrücke im Schnee. In eure Richtung. Entweder
versteckt er sich in der Schule, oder er ist tot.«
»Die Schüler werden bei der Suche helfen. Sie kennen die
Schulgebäude gut.«
»Gib den Befehl sofort heraus.«
Hanasu schaltete den Kommunikator ab und sah mich kühl
an. »Also können wir unsere Pläne doch nicht verwirklichen.
Wenn sie dich gefangen haben, werden sie den Axiongeber
einsetzen, um meine Rolle dabei zu ermitteln. Willst du
Selbstmord begehen, um mich zu schützen?«
Die Frage kam überraschend, ohne Veränderung in Ausdruck
oder Tonfall. Obwohl es kühl war im Zimmer, spürte ich ersten
Schweiß auf meiner Haut.
»Nicht so fix! Noch ist nichts verloren. Heben wir uns den
Selbstmord für den äußersten Notfall auf. Es muß doch ein
Versteck für mich geben!«
»Nein! Man wird überall nachschauen.«
»Und hier? In deinem Quartier! Sag den Männern, du hättest
nachgesehen und ich wäre nicht hier.«
»Du verstehst unser Volk nicht. Was immer ich - oder jemand
anders - sagt, die Suche wird planmäßig durchgeführt. Wir sind
äußerst gründlich.«
»Aber fantasielos. Dafür werde ich mir etwas einfallen
lassen.« Doch im Augenblick kam ich mir selbst recht
fantasielos vor. Nur der Adrenalinstoß, der von dem
Selbstmordangebot ausgelöst war, hielt meine Maschine
überhaupt in Gang. In gelinder Verzweiflung blickte ich mich
um. »Das Fenster! Ich könnte hinaussteigen und mich
verstecken...«
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»Es läßt sich nicht öffnen. Es sitzt fest.«
»Nie? Nicht mal im Sommer?«
»Wir haben jetzt Sommer.«
»Ich hatte fast befürchtet, daß du das sagen würdest. Noch
sind wir nicht verloren!« In meiner Stimme lag ein Unterton der
Verzweiflung, denn ich hatte das dumpfe Gefühl, daß doch
nichts mehr zu retten war. »Ich weiß! Wenn nicht drinnen, kann
ich mich draußen verstecken. Es muß einen Weg auf das Dach
geben. Zum Reparieren, etwa um lockere Schindeln
festzunageln.«
»Es gibt da keine Schindeln.«
Ich widerstand dem Drang, mir ein Büschel Haare
auszureißen. »Hör mal, ich meinte das nicht wörtlich. Aber gibt
es eine Möglichkeit, aus dem Gebäude aufs Dach zu gelangen?«
»Vielleicht.«
Ich mußte an mich halten, um ihn nicht am Hals zu packen
und zu schütteln. »Gibt es Baupläne? Grundrißzeichnungen der
Schule?«
»Ja. Dort in den Unterlagen.«
»Dann hol' sie. Bitte schnell!« Wie viel Zeit hatte ich, bis die
Suchtrupps eintrafen? Ich knackte mit den Knöcheln, kaute auf
meinem Daumen herum und ergriff die Blätter, die er aus einem
Fach zog. Blätterte sie hastig durch. Versuchte Hanasus
aufmunternde Bemerkungen zu überhören.
»Reine Zeitverschwendung. Flucht ist unmöglich. Ich möchte
nicht axionbehandelt werden. Wenn du also keinen Selbstmord
begehen willst, muß ich...«
»Hör mit der Schwarzmalerei auf!« fauchte ich. Es war
deprimierend. Mein Finger fand ein Ziel. »Hier! Was ist das?
Das Symbol?«
Hanasu hielt das Blatt auf Armeslänge von sich ab, stellte das
Licht ein, starrte mit zusammengekniffenen Augen darauf. Mein
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Herzschlag beschleunigte sich. »Ja, ich seh's«, sagte er endlich.
»Das ist eine Tür.«
Ich gab ihm einen Schlag auf den Rücken. »Dann ist alles
klar! Solange du tust, was ich dir sage. Erstens befiehlst du
allen, sich zu versammeln. Nicht nur die Schüler, sondern auch
Köche, Gärtner, Lehrer, Folterknechte. Alle.«
»Wir haben hier keine Gärtner.«
»Egal!« Meine Stimme klang ziemlich brüchig, und ich mußte
mich zusammennehmen, um überhaupt weitersprechen zu
können. »Hol sie alle zusammen, und zwar sofort, damit sie bei
der Suche helfen. Mach schon, ich erklär' dir das Weitere
später.«
Er gehorchte wortlos. Auf die kekkonshikische Zucht und
Ordnung konnte man sich eben verlassen. Als er die
Ankündigung durchgegeben hatte, war ich mir über den
nächsten Schritt im klaren.
»Ich darf mich nicht sehen lassen, also mußt du mir meine
Ausrüstung aus dem Labor holen. Ich brauche einen elektrischen
Hammer, achte darauf, daß er voll geladen ist, mindestens zehn
lange Nägel oder Schrauben, fünfzig Meter 5OOkg-Leine, eine
Batterielampe und etwas Schmiere. Und laß den Kragen
verschwinden. Wo kann ich am besten darauf warten?«
»Hier. Die Korridore werden belebt sein. Wenn ich
zurückkehre, sind alle im Versammlungsraum.«
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