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Schmerz durchzuckte sie, als sie sich aufstützen wollte.
Die Kugel hatte ihren Arm gestreift, als sie zur Seite gesprungen war.
 Jetzt habe ich dich da, wo ich dich schon immer haben wollte! Sylvia machte ein paar
Schritte auf Kelsey zu, sah auf sie herab und zielte wieder mit der Waffe auf sie.
 Das würde ich an Ihrer Stelle nicht tun , stieß Kelsey durch vor Schmerz
zusammengebissene Zähne hervor.
Sylvia lachte spöttisch.
 So? Was würdest du denn tun?
 Laufen. Die Polizei ist sicher gleich hier. Oder ist Ihre Haushälterin taub?
 Ach, du glaubst, sie hätte den Schuss gehört und den Sheriff verständigt? Sylvia
schüttelte langsam, höhnisch, den Kopf.  Da muss ich dich leider enttäuschen. Sie ist in
der Stadt, ein paar Besorgungen für mich machen. Es ist niemand hier. Nur du und ich.
Das Geräusch der Eingangstür, die geöffnet und geschlossen wurde, hallte durch das
Haus ins Untergeschoss und strafte Sylvias Worte Lügen. Kelsey überlegte nicht lange.
 Hilfe!
 Sei still! Sylvia hielt Kelsey die Waffe dicht vors Gesicht und lauschte angestrengt.
Boyd stürzte ins Poolzimmer. Er trug ein weißes Hemd und Tennisshorts. Sein volles
graues Haar hing ihm locker in die Stirn. Er entsprach dem absoluten Idealbild eines
Vaters. Kelsey hätte sich niemals träumen lassen, dass sie je einen Vater haben würde,
noch dazu einen, der ihr ausgerechnet dann zur Hilfe kam, wenn sie ihn am meisten
brauchte.
Sein Blick ging zwischen den beiden Frauen hin und her.
 Sylvia, was zum Teufel geht hier vor sich?
 Mr Randall, helfen Sie mir! rief Kelsey.  Ihre Frau versucht, mich umzubringen.
Er sah Sylvia an.  Was redet sie da?
Sylvia schien erleichtert zu sein, ihren Mann zu sehen.  Sie ist wieder da. Ich wollte sie
dazu bringen, zu verschwinden, aber sie wollte einfach nicht gehen. Und jetzt werde ich
sie ein für alle Mal loswerden. Für immer.
 Mein Herz, beruhig dich. Boyds Stimme klang traurig und resigniert.  Das ist nicht
Donna. Es ist ihre Tochter. Kelsey.
 Bist du blind? Sieh sie doch an , kreischte Sylvia hysterisch.  Es ist Donna! Sie hat sich
überhaupt nicht verändert, nicht ein bisschen.
 Aber überleg doch, mein Herz. Dann kann sie es doch nicht sein , versuchte ihr Mann
an ihre Vernunft zu appellieren.  Sie müsste doch älter geworden sein, so wie du und ich
auch.
 Älter, jünger, Donna oder nicht, es macht keinen Unterschied. Sie weiß, dass ich die
anderen getötet habe.
Boyd schloss die Augen und stieß einen verzweifelten Seufzer aus.
 Warum hast du es ihr erzählt? fragte er müde.
 Sie weiß es doch sowieso. Donna sieht und hört alles, was ich tue. Sie ist immer da.
Der bekümmerte Ausdruck auf Boyds aschfahlem Gesicht und seine Körperhaltung
ließen ihn um Jahre älter erscheinen. Er wusste, dass seine Frau geisteskrank war.
 Sylvia, ich kann so nicht mehr weitermachen. Du brauchst Hilfe.
Tränen stiegen Sylvia in die Augen, als sie ihren Mann fassungslos anstarrte.
 Das ist das letzte Mal, Boyd. Ich verspreche es dir , flehte sie.  Wenn sie beseitigt ist,
haben wir endlich unsere Ruhe. Dann können wir von hier fortgehen und ein ganz neues
Leben anfangen. Bitte!
Kelsey hielt sich ihren verletzten Arm.  Mr Randall, bitte, Sie müssen sie zur Vernunft
bringen.
 Halt deinen Mund! schrie Sylvia sie an.  Du kannst meinen Mann nicht auf deine Seite
ziehen, seine Loyalität gilt mir, seiner Frau!
Blut quoll zwischen Kelseys Fingern hervor.
 Das dürfen Sie nicht zulassen. Ich bin Ihre Tochter , wandte sie sich an Boyd.
Sein Blick wanderte zwischen den beiden hin und her, dann ließ er ihn schließlich auf
Kelsey ruhen.
 Als Donna mir gesagt hat, dass sie von mir schwanger ist, da wusste ich nicht, was ich
glauben sollte. Ob das Kind wirklich von mir ist. Deine Mutter hatte so viele Männer,
wahrscheinlich war sie sich selbst nicht sicher. Aber dann ist sie plötzlich vor zehn Jahren
wieder in der Stadt aufgetaucht. Mit dir. Ich hasse Tauchen, weißt du das? Ich bin nur in
Stus Laden gekommen, um dich zu sehen. Du sahst ihr so ähnlich, bis auf die Augen. Die
hast du von mir geerbt.
Kelsey konnte kaum atmen.  Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich versucht mir
vorzustellen, wie mein Vater wohl aussieht.
Boyd schluckte.
Sylvia drängte sich an seine Seite und berührte seinen Arm.
 Boyd, hör nicht auf sie. Sie will nur ihren Hals retten. Lass nicht zu, dass sie unser
Leben zerstört. Du und ich, das ist es, was zählt, sonst gar nichts.
Er rührte sich nicht. Schweigend stand er lange Sekunden einfach nur da und sah
Kelsey an.
Ihr Arm brannte. Sie ließ sich aus ihrer hockenden Stellung auf den Boden sinken, hielt
dabei aber Boyds Blick fest. Ihr Vater. Nach all den Jahren hatte sie ihn gefunden. Er
würde sie nicht im Stich lassen.
 Du hast Recht , sagte er leise.  Wir müssen sie loswerden. Wenn wir sie laufen lassen,
wird sie alles der Polizei erzählen.
Sylvia gab ihm einen zärtlichen Kuss auf die Wange.
 Ich liebe dich.
Kelsey hatte das Gefühl, ihr hätte jemand in den Magen getreten. Was sagte er da?
 Ich bin dein Kind , keuchte sie ungläubig.
Boyd sah sie an, und die Kälte in seinen Augen traf sie wie ein Messerstich.
 Und Sylvia ist meine Frau. Ich bin seit dreißig Jahren mit ihr verheiratet, ein halbes
Leben lang. Sie braucht mich. Und ich brauche sie. Sie ist alles, was ich habe. Du , sagte [ Pobierz całość w formacie PDF ]

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