[ Pobierz całość w formacie PDF ]

»Ein weiterer Vorteil ist«, erklärte van Rijn selbstzufrieden,
»daß eine kommerzielle Lösung mit Profiten für alle
Beteiligten eine viel bessere Garantie für die Rettung des
Planeten darstellt. Sie sagten, Ihre Regierung würde es
machen. Bah! Regierungen sind Eintagsfliegen. Ein Wechsel
der Ideologie oder auch nur der Stimmung, und aus ist es mit
dem schönen Rettungswerk. Aber private Tätigkeit, wo jeder
auf sein Einkommen bedacht ist und wo Eigennutz die Räder
treibt, das ist stabil. Politik ist heute so und morgen so, aber die
Geldgier bleibt ewig gleich.«
»Oh, nein! Das ist Unsinn! Eine unzulässige Vereinfachung,
mindestens. Ich werde Ihnen beweisen& «
»Na schön, im Wagen haben wir genug Zeit, darüber zu
sprechen und über vieles andere mehr«, sagte van Rijn. »Ich
glaube, ich kann eine kleine Destillieranlage basteln, um den
Alkohol aus diesem Kungu herauszuholen. Dann versetzen wir
ihn mit Fruchtsaft und haben eine Art Wein zu unseren
Mahlzeiten, wie es sich für menschliche Wesen gehört.«
»Ich  ich weiß nicht& ich meine, wir zwei allein& «
»Man ist nur einmal jung. Soll das heißen, daß ein armer alter
Mann wie ich Ihnen zeigen muß, wie es ist, jung zu sein?« Van
Rijn warf ihr einen vieldeutigen Seitenblick zu. »In Ordnung,
das kann ich tun.«
Joyce blickte errötend zur Seite. Bis das Schiff eintrifft, muß
ich mich vor ihm in acht nehmen, dachte sie. Und vor mir
selbst, denn er ist wirklich ein sehr interessanter Mann, dieser
Sternenhändler&
Die Wilden von Kain
Es war einmal ein König, der setzte sich über die interstellaren
Kaufleute. Was er tat, ist jetzt ohne Bedeutung; es ist lange her
und geschah auf einem anderen Planeten. Harry Stenvik und
ich hängten ihn vor allem Volk mit dem Hosenboden am
höchsten Minarett auf, und der Name der interstellaren Liga
war in aller Munde. Anschließend vergriffen wir uns am
Spirituosenlager der Gesellschaft und schworen einander
ewige Freundschaft.
Es gibt Leute, die behaupten, Nicholas van Rijn habe einen
Komputer an der Stelle, wo bei anderen das Herz schlägt. Das
mag sein. Aber er vergißt einen guten Arbeiter nicht. Und ich
wüßte keinen Grund, warum er mich zum Abendessen
eingeladen haben sollte, außer daß er mir ein Wiedersehen mit
Harry ermöglichen wollte.
Der Hubschrauber setzte mich auf dem Wolkenkratzer ab, wo
van Rijn etwas bewohnt, das er eine bescheidene kleine
Dachgeschoßwohnung nennt. Unter mir lagen die endlosen
Straßenschluchten im Dunst des Sommerabends, und von
einem Horizont zum anderen leuchteten im Häusermeer
Chikagos die Lichter auf. In dieser Höhe hörte ich den Verkehr
nur als leises Brausen. Ich ging zwischen Rosenstöcken und
Jasminbüschen zur Tür und sah, daß Harry auf mich wartete.
Wir fielen einander in die Arme, dann trat jeder zurück und
musterte den anderen. »Du hast dich nicht viel verändert«, log
er. »Häßlich und gemein wie immer. Die Methanatmosphäre
scheint dir nicht schlecht zu bekommen.«
»Und du siehst geradezu widerwärtig gesund und zufrieden
aus. Wie geht es Sigrid?« Auch ihn hatte das Schicksal der
meisten Männer ereilt: er hatte dem Drängen seiner Frau
nachgegeben und in den Bergen über dem Hardangerfjord ein
Haus gebaut, wo er Schäferhunde und Söhne aufzog und sich
allmählich auf den Ruhestand vorzubereiten begann. Was
dagegen mich anging  aber auch das ist unwichtig&
»Gut. Sie läßt dich grüßen und hat mir eigens eine Schachtel
mit selbstgebackenen Plätzchen für dich mitgegeben. Nächstes
Mal mußt du länger bleiben und uns besuchen.«
»Und die Jungen?«
»Es geht.« Sein weicher norwegischer Akzent bekam einen
besorgten Unterton. »Per hat einiges durchgemacht, aber es
geht ihm schon besser. Er ist hier.«
»Großartig.« Als ich das letztemal von Harrys ältestem Sohn
gehört hatte, war er Volontär an Bord eines der Schiffe
gewesen, die für van Rijn den Weltraum durchkreuzten. Aber
das war nun schon einige Jahre her, und man kann in der Liga
rasch aufsteigen, wenn man lange genug am Leben bleibt.
»Inzwischen wird er Kapitän sein, wie?«
»Ja, neuerdings. Aber er hat auch eine künstliche
Kniescheibe und eine Geschichte zu erzählen. Komm, gehen
wir hinein.«
Wir durchschritten das Foyer und gelangten schließlich in das
weitläufige Wohnzimmer. In der Nähe der Fensterfront, durch
die man auf die Stadt, den See und den weiten Himmel sehen
konnte, saßen drei Männer. Einer von ihnen erhob sich bei
unserem Eintreten. Er war dunkelhäutig und drahtig. Ich hatte
ihn noch nie gesehen.
Nicholas van Rijn rekelte sich in einem Sessel, schwenkte
einen steinernen Maßkrug und brüllte: »Ha! Willkommen,
Kapitän. Wie wär s mit einem kleinen Bierchen vor dem
Essen?«
Ich grüßte ihn mit einer Verbeugung, wie sie vor dem
Beherrscher eines Handelsimperiums angebracht ist, drehte
mich um und gab Per Stenvik die Hand. »Entschuldigen Sie,
daß ich sitzenbleibe«, sagte er. Sein Gesicht war blaß und
abgemagert. »Ich habe eine Operation hinter mir und& «
»Ich hörte davon«, sagte ich. »Keine Sorge, es wird schon
ausheilen. Wenn ich daran denke, wieviel von mir inzwischen
künstlich ist& Nun, Hauptsache, die wichtigen Teile sind noch
übrig.« [ Pobierz caÅ‚ość w formacie PDF ]

  • zanotowane.pl
  • doc.pisz.pl
  • pdf.pisz.pl
  • gim1chojnice.keep.pl