[ Pobierz całość w formacie PDF ]
bislang unbekannten Typs in Gefechtsentfernung zur San
Jacinto aufgeschlossen haben.
Bei dem Schlachtschiff handelte es sich um die Forez.
Admiral Deska schritt in der Kommandozentrale auf und ab,
während sich sein riesiges Schiff immer näher an den
feindlichen Zerstörer heranschob. Auch er stellte ständig neue
Berechnungen an.
Konnte die Forez dicht genug an den Imperialen Zerstörer
herankommen, bevor diesem die Flucht gelang?
Wenn das Imperiale Spionageschiff davonkam, waren
sämtliche Geheimpläne der Tahn, vorn verbesserten
Schiffsdesign über die Fertigung bis hin zu ihrer geplanten
Strategie hinfällig geworden.
Ein Blick auf die tickende Uhr. Nein, es würde keine
Probleme geben. Das Imperiale Schiff war dem Untergang
geweiht.
Nach vier Stunden und vierzig Minuten wurde auch
Commander Lavonne das Unvermeidliche klar.
Es gab nur noch eine mögliche Chance.
In der Hoffnung, das Schlachtschiff der Tahn würde
vorbeirasen, gab Lavonne Befehl, den AM2-Antrieb abzustellen.
Doch die Antwort kam sofort.
>Na schön
voller Fahrt der Forez entgegen.
Manchmal gelingt es dem Schoßhündchen, den Mastiff zu
besiegen.
Lavonne gab Feuer frei für die Signalraketen und
Abwehrtorpedos. Er hoffte, durch die Explosionen und den
EAS-Ablenkungsmüll eine Art Rauchvorhang zu schaffen.
Lavonne wußte, daß die San Jacinto in der Falle saß. Er
hoffte nur noch darauf, daß sein Zerstörer möglichst viel
Schaden bei diesem Kampfungetüm anrichtete, das jetzt
sämtliche Monitore der Raketenstationen ausfüllte.
Wenige Lichtsekunden vor der Gefechtsentfernung der San
Jacinto feuerte die Forez ihre Hauptbatterie ab.
Die Flugbahn von sechs Tahn-Sprengköpfen kreuzte den
Kurs der San Jacinto, während Lavonnes Finger noch immer
über dem roten Feuerkopf schwebte.
Von der San Jacinto blieb nur eine sich langsam ausdehnende
Wolke aus Gasen und Radioaktivität übrig.
Buch II
_________________________
SCHUSSWECHSEL
Kapitel 25
Seit es die Tahn gab, stellten sie für alle, die ihnen zu nahe
kamen, eine schreckliche Bedrohung dar. Ihre Kultur hatte sich
aus einer Katastrophe entwickelt und seither auf vielen
Schlachtfeldern durchgesetzt.
Sogar der Ewige Imperator konnte sich kaum noch an die
Auseinandersetzung erinnern, die die ganze Sache ins Rollen
gebracht hatte. Die Ursprünge der Tahn lagen in einem
gewaltigen Bürgerkrieg, der sich in einem von ihrem jetzigen
Siedlungsgebiet weit entfernten Cluster zugetragen hatte.
Damals hatten sich zwei mächtige Gegner gegenübergestanden
und über anderthalb Jahrhunderte bekämpft. Der betreffende
Cluster war so entlegen, daß es dem Imperator gerade recht
kam, daß er die ganze Geschichte ignorieren und warten konnte,
bis die Kontrahenten sie unter sich ausgetragen hatten.
Schließlich erlitt das Volk, aus dem später die Tahn werden
sollten, eine vernichtende Niederlage. Die Gewinner stellten die
Verlierer vor die Wahl: Völkermord oder Massenauswanderung.
Die Tahn entschieden sich für die Flucht; ein Kapitel in ihrer
Geschichte, das sie niemals vergaßen. So wurde die Feigheit zur
Erbsünde ihrer Rasse. Es war das erste und letzte Mal, daß die
Tahn' das Leben dem sicheren Tod vorzogen.
Beinahe die gesamte erste Welle der Emigranten bestand aus
Kriegern und ihren Familien. Schon allein dadurch machten sich
die Tahn bei keiner einigermaßen zivilisierten Gemeinschaft,
der sie sich näherten, sonderlich beliebt. Niemand war dumm
genug, ihnen Gastfreundschaft zu gewähren. Auch das war ein
wichtiger Punkt im kollektiven Gedächtnis der Tahn. Sie hielten
sich für die geborenen Außenseiter, und von diesem Zeitpunkt
an behandelten sie jeden Fremden auf die gleiche Weise.
Schließlich ließen sie sich in einem der unattraktivsten
Sektoren des Imperiums nieder, der von etwas reicheren
Nachbarn umgeben war: dort begannen sie sofort mit dem
Aufbau ihrer nur auf einen Zweck ausgerichteten Gesellschaft.
Da sie auf militärischem Denken basierte, war es nur logisch,
daß sie auf strenge Hierarchie setzte: der Unterschied von der
Klasse der Bauern zum herrschenden Rat der Militärs konnte
nicht größer sein.
Die größte Schwäche der Tahn wurde schon bald ihre größte
Stärke. Sie wuchsen, gediehen und breiteten sich aus. Als die
Tahn überall bis an die Grenzen ihres Siedlungsgebiets
vorstießen, wurden die Nachbarn nervös. Die meisten
versuchten mit ihnen zu verhandeln, doch die Tahn gingen auf
Verhandlungen nur ein, wenn sie dadurch Zeit gewinnen
konnten. Dann griffen sie ohne Vorwarnung an. Dabei warfen
sie jedesmal ihre gesamten Kräfte in den Kampf, ohne
Rücksicht auf Verluste, obwohl die teilweise beträchtlich waren
und jede andere Macht zum Aufhören gezwungen hätten.
Die Tahn kämpften fast dreihundert Jahre lang
ununterbrochen. Schließlich hatten sie ihre Nachbarn
ausgelöscht und ein neues Imperium errichtet. Für sie spielte es
keine Rolle, daß sie dabei beinahe achtzig Prozent ihrer eigenen
Bevölkerung verloren hatten. Schon einmal hatten sie sich aus
dem Staub erhoben, und es würde ihnen auch ein zweites Mal
gelingen.
Der Ewige Imperator sah sich jetzt einem wiedererstarkten
Tahn-Imperium gegenüber, das viele Male größer als der ihnen
ursprünglich zugewiesene Bereich war. Das explosive
Wachstum hatte den Tahn aber auch eine Reihe ernster
Probleme bereitet: es gab mehr Dissidenten als jemals zuvor,
und blutige Machtkämpfe waren im Hohen Rat der Tahn
beinahe an der Tagesordnung.
Ohne es zu wollen hatte der Imperator dieses Problem für sie
gelöst. Einmal mehr waren die Tahn jetzt hinter ihrem einzigen
Zweck und ihrer verbitterten Weltsicht vereint.
Kapitel 26
Einige Wochen später war Sten kein Kommandeur ohne
Flotte mehr. Seine vier Imperialen Einsatzschiffe - die Claggett,
die Gamble, die Kelly und die Richards - waren ausgeladen und
vorübergehend in den Montagebuchten der riesigen Flottenwerft
auf Cavite untergebracht worden.
Trotzdem blieb er ein Kommandeur ohne Mannschaft. Nach
der Unterredung mit Admiral van Doorman war genau das
eingetreten, was Sten befürchtet hatte: kein einziger
[ Pobierz całość w formacie PDF ]